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Naturgärten. Golmer Vortragsreihe.

Alles zum Thema Naturgärten erfuhren zahlreiche Gäste am 20. September 2013 in einem ausführlichen Vortrag. Der Kultur in Golm e.V. hatte dazu eingeladen. Das Landhotel Potsdam hatte wieder den schönen Seminarraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Für diese Unterstützung der Kulturarbeit in Golm sind wir wirklich sehr dankbar.
Nach einer kurzen Einführung durch Dr. Rainer Höfgen, dem Vorstand des KiGs, erklärten die Referentinnen Renate Froese-Genz, Dr. Karin Köhl und Monika Marx-Diemel, was einen Naturgarten eigentlich ausmacht.

In einem Naturgarten werden alle Sinne angesprochen: Dort summt und duftet es, dort pflückt man Kräuter zum Kochen und Tee brühen, dort sind Vögel, Eidechsen und Igel ebenso zu Hause wie der Mensch. Naturnahes Erleben der Jahreszeiten in ihrer vielseitigen Schönheit wurde anhand vieler ausdrucksstarker Aufnahmen präsentiert. Heimische Wildpflanzen und regionale Baustoffe finden in diesen Gärten Verwendung. Die heimischen Pflanzen dienen den heimischen Tieren als vielfältige Nahrungsquelle. „Vögel können nicht chinesisch essen.“ Samenstände bleiben dafür über Winter stehen. Pfützen, Teiche oder andere Wasserquellen dienen als Trinkgelegenheit. Fledermäuse benötigen eine offene Wasserfläche von 1 m x 30 cm, denn sie trinken im Flug. Schmetterlinge brauchen unter anderem Brennnesseln zur Ernährung der Raupen, der Schmetterlingsflieder allein sorgt noch nicht für flatternde Arten- und Farbenpracht. Trockenmauern, Stein- und Holzhaufen sowie naturnahe Hecken dienen verschiedenen einheimischen Tierarten als Futterpflanzen, Wohnraum, Jagdrevier, Unterschlupf, Schutz vor Wind und Wetter, Sonnendeck, Winterquartier und Balzplatz. Warum nicht mal mit den Kindern ein Insektenhotel bauen?

Auf unseren mageren und trockenen Brandenburger Böden gedeihen sehr gut bunt blühende, pflegeleichte Beete auch ohne Gießen und mit äußerst geringem Pflegeaufwand, wie viele Beispielfotos aus der Region belegen. Mit dem richtigen Wissen über Ansaat und Kompostierung können auch die „Problemecken“ im Garten attraktiv werden, wie an schönen Beispielen für Trocken- oder Sumpfbeete gezeigt wurde. Richtig erzeugter Kompost stinkt nicht, davon konnten sich die Gäste anhand einer Probe überzeugen. Badeteiche mit sehr guter Wasserqualität ersparen dem Gärtner den Einsatz von Chlor und anderen Chemikalien, denn die integrierten Wasserpflanzen filtern auf natürliche Weise das Wasser, so dass auch relativ kleine Flächen für einen Schwimmgartenteich geeignet sind.
Pflanzenschutzmittel sollten, wenn unbedingt nötig, nur mit spezifischen Wirkstoffen und unter höchster Vorsicht verwendet werden, so dass Mensch und Tier keinen Schaden nehmen.

Zeit und Raum für die Fragen der Zuhörer war auch noch. Informationsflyer und Literaturbeispiele lagen zur Ansicht bzw. zum Mitnehmen aus.
Dank an die drei Golmerinnen, dass wir an diesem Abend das umfangreiche Fachwissen mit ihnen teilen konnten.